Neuer Shed im Eisenwerk
Industriestrasse 23
8500 Frauenfeld
T +41 52 728 89 82
info@neuershed.ch
Öffnungszeiten:
Mittwoch 16-18 Uhr / Freitag 18-21 Uhr / Samstag 16-19 Uhr. Eintritt frei
Gabi Deutsch befasst sich in Ihrer Arbeit mit den Prinzipien von Serialität und Wiederholung sowie mit der Wandelbarkeit von Form. Deutsch bearbeitet unterschiedlichste Materialien, darunter auch gefundene und gebrauchte Gegenstände zur Anfertigung von Collagen, Skulpturen und Rauminstallationen. Im Zentrum ihres Schaffens steht ein auf den ersten Blick unsichtbares Netz an Bezügen, das Gegenstände, Objekte, Bilder oder Installationen zu einem Gesamten fasst. Die fragmentarischen Elemente und unterschiedlichen Blickwinkel suggerieren mögliche Narrationen. Als Grundlage ihres Referenzsystems dienen Verweise auf Kunst- und Designgeschichte, Zitate aus Literatur und Populärkultur. Ebenso werden persönliche Erinnerungsfragmente eingeflochten. Deutsch untersucht in ihrem Schaffen Formen der Abstraktion und Übersetzung, indem sie die Potenziale des Materials, seiner Struktur und seiner Umformungen auslotet und die Prozesshaftigkeit sichtbar werden lässt.
All Tomorrow's Parties, 2012 - 2013Holzdruck Ölfarbe auf Baumwolle 275 x 280 cm
Max Bottini & Räto Harder
Mich interessiert und fasziniert die Welt der Lebens- und Nahrungsmittel. Das Erforschen und Eindringen in diesen (existenziellen) Kosmos bietet eine Fülle an Möglichkeiten, gesellschaftliche Befindlichkeit unter die Lupe zu nehmen und differenziert in verschiedensten Darstellungsformen zum Ausdruck zu bringen. Ein spezielles Augenmerk schenke ich der Küche als Ort des Experimentes sowie der Zustandsänderung von Nahrungsmitteln. Kochen, als Prozess verstanden, ist ein Balanceakt zwischen Irrtum und Erkenntnis, letztlich ähnlich einem künstlerischen Vorgehen, das zu neuen, überraschenden und eigenwilligen Resultaten führen kann.
Es werden uns an der Werkschau keine Bilder in materieller Form repräsentieren. In einer performativ angelegten Aktion zusammen mit dem Saxofonisten Räto Harder versuchen wir dem Publikum selbst Bilder zu entlocken - ein synästhetisches Experiment, auf dessen Wirkung wir sehr gespannt sind.“ (Max Bottini)
Max Bottini 1956 geboren in Bürglen TG 1973-77 PMS Kreuzlingen 1981-83 Zürcher Hochschule für Künste, Bildnerisches Gestalten 1988-89 Studium der Malerei an Academia de Bellas Artes, Madrid ab1993 zahlreiche Projekte und Aktionen über und mit Lebens- und Nahrungsmitteln, Kochen, Kommunikation ab 2002 freischaffend Lebt und arbeitet in Uesslingen
Ute Klein
Ute Klein, *1965, studierte an der Universität Bern und der Gestaltungsschule M+F Luzern, Artist in Residence im Künstlerschloss Plüschow (D), Nairs (CH), Cité des Arts Paris (F) und Melbourne (AUS). Ausstellungen unter anderem im Kunstmuseum des Kantons Thurgau (1999, 2001), in der Galerie Schönenberger und der Galerie Adrian Bleisch, in Kassel (2002, 2009) und im kunstraum Vaduz (2011); mehrere Förderpreise und Kunst am Bau-Aufträge. Lebt und arbeitet in Amriswil
"An der werkschau tg nehme ich teil, weil ich hier und von hier ausgehend lebe. Mich interessieren Fliessprozesse, (Farb-)Wahrnehmung, Übergänge und Wechselwirkungen, sei das im Bild, zwischen Bildern, zwischen Bildern im Kopf und der Realität oder zwischen Bildern und Raum: mich interessiert das gestaltend verändernde Hin und Her von Erinnerung und Ansicht.“
Valentin Magaro
1996 schloss Valentin Magaro (1972) sein Studium als wissenschaftlicher Zeichner an der Schule für Gestaltung in Zürich ab. Seither baut er ein komplexes künstlerisches Werk auf, welches sich vorwiegend im Bereich Malerei, Zeichnung und Objekt bewegt. Seine Arbeiten waren an Gruppenausstellungen wie im Seedamm Kulturzentrum, Kunstmuseum Winterthur, Kunstmuseum St. Gallen, Kunstmuseum Thurgau, Haus für Kunst Uri, Georg-Kolbe Museum Berlin oder imKunstmuseum Singen zu sehen. Wichtige Einzelausstellungen waren 2007 im Kunstraum Kreuzlingen und 2009 in der Kunsthalle Winterthur, zu welcher eine umfassende Monografie (Verlag Arnoldsche Art Publishers) erschien. Valentin Magaro erhielt für seine Arbeit den Adolf-Dietrich Förderpreis (2007), einen Förderpreis der UBS Kulturstiftung (2009), den Förderpreis der Internationalen Bodensee Konferenz (2010) und einen Förderbeitrag des Kantons Thurgau (2012). Jährlich erscheinen Künstlerbücher zu seiner Arbeit mit Texten von Dieter Schwarz, Paulina Szczesniak, Peter Killer, Dominique von Burg, Norberto Gramaccini usw. Magaro stellt seine Arbeiten regelmässig in Galerien in der Schweiz, Deutschland und in Luxembourg aus. Er ist zudem in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten (Kunstmuseum Winterthur, Kunstmuseum Thurgau, Credit-Suisse Kunstsammlung, Swisscom Kunstsammlung, Stadt Winterthur, Kanton Zürich, Stadt Zürich, Sammlung Carola und Günther Ketterer-Ertle, Strenger-Gonzalez-Collection Berlin und andere).
Conrad Steiner
Conrad Steiner, geboren 1957 in Schaffhausen, lebt in Berg (TG). Ausbildung an der Schule für Gestaltung Zürich und Kunstakademie Wien. Arbeitet als Dozent an der Pädagogischen Hochschule Thurgau. Einzelausstellungen im Kunstmuseum des Kantons Thurgau („Schweberäume“, 1993) und im Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen („Vor und nach dem Tag“, 2011). Für seine Malerei erhielt er mehrere Förderpreise und Stipendien.
„In der Verwendung von Materialien interessiert mich das Wechselspiel von Eingriff und Eigengesetzlichkeit. Ausgangspunkt für die in der Werkschau gezeigten Arbeiten bilden die Wollfäden eines aufgetrennten Pullovers. Mit den Fäden werden hängende Muster `gezeichnet`, oder sie spannen räumliche Situationen wie zum Beispiel einen Stuhl in einem Raum auf. Die Frage nach dem Zeichen-Material stellt sich auch für den Bild-Träger: die gefundenen Fadenzeichen erscheinen als Schnitte und fransenartige Öffnungen, aus denen das Licht durch die schwarze Grundfläche nach aussen tritt.“
Cécile Hummel
Cécile Hummel (Geboren 1962) lebt und arbeitet in Basel. Sie studierte 1982-87 an der Schule für Gestaltung in Basel. 1990-200 lebte sie in Rom. Preise und Atelierstipendien in Paris, Berlin, Rom, Montréal und Kairo. Dozentin an der hkb in Bern sowie der Hochschule Design & Kunst in Luzern. Arbeitet in den Medien Zeichnung, Fotografie, Druckmedien und Installation.
„Es ist dieses Öffnen, hin zu vielen Möglichkeiten, das für das Werk von Cécile Hummel ganz wesentlich ist. Dies zeigt sich auch im Umgang, den die Künstlerin mit ihren eigenen Blättern pflegt: Immer wieder dreht sie Zeichnungen auf den Kopf, macht Lampen zu Blumensträussen, um auf diese Weise neue Wahrnehmungswege zu eröffnen. Es ist, als ob uns die Bilder immer wieder zuflüstern würden: Es könnte so sein –, aber es könnte auch anders sein. „ Zitiert aus dem Text; Zeichnen des Lichts, Barbara von Flue, Katalog zur Ausstellung Streiflichter, KM Solothurn 2009
Leporello, C-Print, 2013, 40 x 60 cm
Roland Iselin
Roland Iselin (*1958, Kreuzlingen/TG) studierte an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK/Fachklasse Fotografie, 1991-1994) und an der School of Visual Arts in New York (1999-2001), wo er den Master of Fine Arts in bildender Kunst machte.
Einzelausstellungen u.a. in der Schweizer Fotostiftung, Kunstraum Kreuzlingen, Vebikus Schaffhausen, Axel Lapp Projects, Berlin. - Gruppenausstellungen u.a. im Kunsthaus Zürich (In den Alpen), Fotomuseum Winterthur (Weltenblicke), Kunstmuseum des Kantons Thurgau (Blick und Bild), Museum für Gestaltung Zürich (Die Klasse). - Eine Monografie (My Territory) erschien 2007 bei der edition fink, zürich
.Roland Iselin lebt in Zürich.
In meinen Arbeiten beschäftige ich mich seit langem mit dem Spannungsfeld zwischen dem Inszenierten in der abbildenden und den Spuren des Dokumentarischen in der inszenierten Fotografie. In meiner aktuellen, dokumentierenden Werkgruppe mit dem Arbeitstitel "CH" interessieren mich die sichtbaren Inszenierungen in unserer Landschaft, die mir auffallen und die Rückschlüsse auf unsere Kultur zulassen. Dabei will ich keine abschliessende Antwort finden, vielmehr einen Reflektionsraum öffnen.
Raoul Müller
Geboren 1975 in Frauenfeld. Aufgewachsen in Wiezikon, lebt und arbeitet in Zürich
1999 – 00 ZHdK Zürich: Vorkurs, Bereich Film
2002 HfbK Hamburg: Studienbereich Malerei / Zeichnen
2000 – 04 ZHdK Zürich: Studienbereich Bildende Kunst
2012 Aargauer Kuratorium: Werkbeitrag
2011 Aargauer Kuratorium: Werkbeitrag
2010 Kunming China: Werk- und Atelierstipendium der Stadt Zürich
NAB Förderpreis: Kunsthaus Aarau, Auswahl 10
Raoul Müller ist ein genauer Beobachter seiner Umgebung. In seinen Arbeiten setzt er sich inhaltlich und formal mit den Phänomenen des Alltags auseiandner. Diese Faszination mit alltäglichen Begebenheiten scheint fast wie beiläufig in seinen Installtionen ins Blickfeld zu rücken. Die Installation “Walden” besteht aus einem Leporello mit zwischen zwei Gläsern in einen Holzrahmen eingespannten, beidseitig lesbaren Postkarten, auf einem Tisch ausgebreitet. Die Welt, wie sie sich auf diesem Postkarten darstellt, und die Menschen, die sie verschickt haben, gehören wohl grösstenteils der Vergangenheit an. Eine leise Melancholie kommt beim Betrachten dieser Auslagen auf, eine Ahnung von Endlichkeit, Hinfälligkeit und Verlust, sei es einer vergangenen Epoche, individueller Schicksale oder vielleicht auch über das allmähliche Verschwinden der Tradition des Postkartenversendens, die mehr und mehr von der elektronischen Technologie verdrängt wird.
Nadja Wüthrich
Nadja Wüthrich, geboren 1984, ist auf einem Bauernhof im Kanton Thurgau aufgewachsen. Nach der pädagogischen Matura studierte sie in Kassel (D), Luzern und Sierre, wo sie 2010 mit dem Master of Art abschloss. Heute lebt und arbeitet sie zusammen mit ihrem Partner, Hund und Katze in Les Marécottes VS.
Der Bauer schneidet mit der Mähmaschine das Gras und mit dem Ladewagen wird es aufgeladen. Das frische Gras bringt er auf den Hof um es den Kühen zu füttern. Die Kuhzunge kann beides, schneiden und aufladen. Der Feldhase ist Symbol für Fruchtbarkeit und Wiedergeburt. Er birgt für ein gesundes Ökosystem. Obwohl die Mähmaschine und der Ladewagen die gleiche Arbeit verrichten wie die Kuh, wird der Lebensraum des Feldhasen zerstört und er überlebt nicht.
Meinrad Schade
Meinrad Schade wurde 1968 in Kreuzlingen geboren. Nach abgeschlossenem Studium der Biologie an der Universität Zürich (1996) entschied er sich für die Fotografie. 2003 machte sich Meinrad Schade als Portrait- und Reportagefotograf selbständig. Dank Werkbeiträgen der Kulturstiftung des Kantons Thurgau konnte Meinrad Schade eigene fotografische Langzeitdokumentationen verfolgen, die in Ausstellungen zu sehen sind. 2006, 2008 und 2011 war er für den Swiss Photo Award nominiert (ewz.selection) und gewann 2011 den Kategorienpreis «Redaktionelle Fotografie». 2008 und 2011 figurierte er auf der Shortlist des Henri Nannen Preises in der Kategorie Foto-Reportage. 2013 gewann er den n-ost Reportagepreis.
Quo vadis Israel – quo vadis Palästina Eine Postkartenserie Seit 2007 arbeite ich an meinem Langzeitprojekt mit dem Titel: «Vor, nach und neben dem Krieg – Spurensuche an den Rändern der Konflikte». Oder etwas gar salopp ausgedrückt: «In meiner Arbeit geht es darum, Kriegsfotograf zu sein, ohne in den Krieg zu gehen. Nachdem ich bereits einige Kapitel dieses Projektes in der ehemaligen Sowjetunion fotografiert hatte, wandte ich mich 2013 dem Israel-Palästina-Konflikt zu. Ein Konflikt, der im Moment in Vergessenheit gerät, weil in der arabischen Welt andere Kriege wüten. Somit ist Israel/Palästina ein Nebenschauplatz der erst dann wieder interessiert, wenn der Dauerkonflikt wieder in eine heissere Phase treten sollte. Diese Serie erzählt nicht von einer heissen Phase, sie erzählt von einer alltäglichen Realität, die zur Normalität geworden ist. Sie erzählt, wie sich dieser ungelöste Konflikt in der Landschaft, Architektur, den Menschen und deren Handlungsweisen manifestiert – in Nebenschauplätzen. Es sind all diese Nichtgeschichten und Nebenschauplätze, die in ihrer Gesamtheit ebenso zum Bild der Welt beitragen und meiner Meinung nach zu kurz kommen und in ihrer Bedeutung unterschätzt
Bild in 15 Teilen. Lithografie, Büttenpapier, je 44,5x38 cm, 2012 Druck: Thomi Wolfensberger, Zürich. Sammlung Kunstmuseum Kt. Thurgau
Mahlzeit! Foto von Max Bottini
""Weite" 2013, Oel auf Leinwand, 200x260cm
Räto Harder, geb. 1969, in Buch bei Frauenfeld. Ausbildung auf dem Saxophon bei Christoph Gallio, Jürg, Morgenthaler, Philipp Malle, Kompositions- und Arrangementstudium am Konservatorium Schaffhausen. Spielte unter anderem mit dem Ensemble Drum, ( Karel Boeschoten, Marius Ungureanu), Pierre Favre, Lukas Niggli, Stephan Eicher, Tinu Heiniger, Jürgen Waidele.etc. Komponierte Filmmusik für den Dokumentarfilmer Friedrich Kappeller ( Adolf Dietrich, Varlin, Dimitri - Clown ) Komponierte die Musik für diverse musikalische Lesungen mit dem Aargauer Schauspieler Hans Rudolf Twerenbold.
Hunger and the Hare Fotocollage
Freitag 15.11. 19:20 Neuer Shed im Eisenwerk
Max Bottini und Räto Harder: „scents of kitchen“ – ein Experiment zur Geruchs- und Hörwahrnehmung, Installation und Performance
NEUER SHED FRAUENFELD
KÜNSTLER
geboren 1973 in Münsterlingen
lebt und arbeitet in Zürich
2007 Master of Advanced Studies (MAS) in Szenografie ZHdK
1999 Diplom Bildende Kunst, ZHdK
Gabi Deutsch
NEUER SHED FRAUENFELD
Der "neue shed" im Eisenwerk versteht sich als Projekt-, Werk- und Ausstellungsraum für zeitgenössisches Kunstschaffen. Ein besonderes Augenmerk gilt lokalen Themen, Phänomenen und KünstlerInnen, jungem Kunstschaffen sowie Kunstprozessen. Ganz gerne gerät der "neue shed" auch mal auf Abwege und streift dabei haarscharf Grenzgebiete der Kunst.
Kuratorin: Rebekka Ray